Trag’ es zum König, Wind!

Dreiviertel

 

Bis dann –

weißt du noch?

Aber –

nein, das war gestern.

Die Blüten so voll,

die Sonne so rund.

Mehr Gold war nicht zu säen.

 

Und dann kam das Boot

und floss unvergessen zum Aufgang

durch Weißdornbüsche.

 

Niemals vergessen.

Nie vergess’ ich, wie es war.

Vorbei an dir und mir.

Vorbei am Morgen.

 

Es war dreiviertel aller Sekunden,

dreiviertel aller Erden,

 

dreiviertel mein Herz.

 

Wir liebten uns doch

 

Ich liebe immer noch,

mit Schiffsschaukeln

wie Fliederduft.

 

Mit der Fülle eines ganzen Sommers.

Meine Blütenstaubbeutel springen auf.

Feuerwerk en miniature.

 

Alle Kronen erblühen im Zeitraffer.

Hosengelbesbienentraubegesumme.

 

Trag’ es zum König, Wind!

 


Was würde ich gerne

 

deinen Füßen Ruhe salben.

Aus meinen Federn das weißeste Leinen.

Meinen Schoß für dein Haupt.

Für den Moment im Augenblick

die Blüte tragen.

Noch mal

für dich

all mein Ganz.

Tausend Uhren

 

habe ich leer gelaufen.

So weit gegangen.

Tausend Uhren habe ich leergewartet,

damit du kommst.

Pupur möcht’ ich werden

und mich legen dir zu Füßen.

Tausend Uhren

habe ich.

Die ganze Zeit,

aufgehoben für dich.

 


Für den König

 

Es gibt nur noch den König.

Er ist in der Kastanie.

Erblühen wird er und

es wird sein wie der Sommermorgen.

 

Liebesgedicht

 

Was würde ich gerne

dich Liebe mein zeigen.

Balkon vor deinem Fenster.

Moos auf deinen Schuhsteinen.

 


All mein Herz

 

Schneeweiß

war mein Herz,
gesungen rosé,
warm in der Luft.

Kleine Ader
arbeitet so hart
für mein Leben.

Bienenstraße.
Lombardei.
Gardenien.

Und immer wieder
liebe ich dich.


Für meine Schreibmaschine

 

Schnee rieselt

so leise und wunderbar.

Die Welt ist weiß

vor meinem Fenster

und singt

für meine

Schreibmaschine

ein Geburtstagslied.

 

Wir wissen es

und summen

leise

leise mit.


Tausend Federn

 

Tausend Federn decken mich zu.

Ich denke an deine Haut in jener Nacht.
So warm war mir nie, war mir nie.

Mir bleibt der Duft,

der flüchtig streifte,

den Raum,

das Bett,

den Mond.


Es wird niemals

 

ein Stuhl

und auch nicht sechs an der Zahl

die Tiefe deines Liebens erschüttern.

 

Es war immer anders

und jedes Mahl

nicht für mich gedeckt.

 

Ein Regen hämmert

mich in den Schlaf

heute Nacht.

 

Auf alle sechs Stühle

werde ich ein Samtlila legen

 

und tragen mich davon.


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